Heureka!

Nachdem Archimedes in der Badewanne das nach ihm benannte Archimedische Prinzip entdeckt hatte, soll er unbekleidet durch die Straßen gelaufen sein und dabei laut "Heureka!" gerufen haben, was so viel heißt wie: "Ich hab's gefunden!"
Seitdem steht der Ausruf als Synonym für plötzliche Erkenntnis. Der renommierte Philosophiehistoriker Wolfgang Röd stellt hier die besten philosophischen Anekdoten vor und klopft sie darauf ab, was sie über die einprägsame Geschichte hinaus an erhellender Erkenntnis und philosophischem Selbstverständnis beinhalten.
Eine gute Anekdote braucht nicht historisch wahr zu sein; sie muss aber insofern "wahr" sein, als sie etwas für eine Person, eine Denkweise oder eine Tradition Charakteristisches zum Ausdruck bringt. Das gilt für alle der von Röd ausgewählten Anekdoten von der respektlosen Zurechtweisung "Geh mir aus der Sonne!", mit der Diogenes den mächtigsten Herrscher seiner Zeit, Alexander den Großen, abgefertigt haben soll, über Galileis trotziges Gemurmel "Sie bewegt sich doch!", als die Inquisition ihn mit Folter bedrohte, bis hin zu dem Schürhaken, mit dem Ludwig Wittgenstein auf Karl Popper bei ihrem einzigen Aufeinandertreffen zugegangen sein soll. Das Anekdotische ist keineswegs belanglos, jedenfalls nicht, wenn man davon so geistreich und kenntnisreich berichtet wie Wolfgang Röd.

Autorentext

Wolfgang Röd war bis zu seiner Emeritierung Ordinarius für Philosophie am Philosophischen Institut der Universität Innsbruck und ist Herausgeber und Autor der bei C.H.Beck erscheinenden Reihe "Geschichte der Philosophie". Von ihm sind darüber hinaus lieferbar: "Dialektische Philosophie der Neuzeit" (21986), "Erfahrung und Reflexion" (1991), "Der Weg der Philosophie" (2 Bände, 22008/9), "Der Gott der reinen Vernunft" (2009).

Inhalt

1. Einleitung *

• Die Wahrheit von Anekdoten
  
  2. Staunen als Motiv des Philosophierens
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• Wissenschaftliche und philosophische Verwunderung
  
  3. "Welchen Weg soll ich einschlagen?"
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• Die Suche nach philosophischer Orientierung
  
  4. Gottheiten als Bürgen der Wahrheit
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• Das Ideal vollkommener Erkenntnis
  
  5. Trügerische Erzählungen der Musen
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• Meinen im Gegensatz zum Wissen
  
  6. Der Geist der Geometrie
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• Das rationalistische Wissenschaftsideal
  
  7. "Kein Einlaß ohne Kenntnis der Geometrie!"
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• Geometrie und Kosmologie
  
  8. "Dr. Schopenhauer hat recht!"
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• Philosophie und Naturwissenschaft
  
  9. "Das Sein spricht"
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• Denken als Manifestation des Seins
  
  10. "Heureka!"
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• Erkenntnis als Fund oder als Leistung
  
  11. "Was vor deinen Füßen liegt, weißt du nicht!"
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• Inwiefern Philosophen weltfremd sind
  
  12. "Es kommt, wie ich sage, oder der Himmel stürzt ein"
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• Die Rolle von Weltbildern
  
  13. "Und sie bewegt sich doch!"
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• Das Ringen um Denkfreiheit
  
  14. Ein Fußstoß als Argument
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• Philosophie und Common Sense
  
  15. Alles voll von Göttern?
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• Mythische Naturauffassung und Entzauberung der Natur
  
  16. Glaube, der Wissen werden soll
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• Die Problematik der Gottesbeweise
  
  17. Frevelnde Philosophen
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• Philosophie und Religion
  
  18. "Der große Pan ist tot"
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• Die Krise des Gottesglaubens
  
  19. Argumentieren mit dem Schürhaken
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• Der Umgang mit philosophischer Kritik
  
  20. Mit dem kategorischen Imperativ gut gefahren?
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• Sittliche Pflicht und Neigung
  
  21. In Fesseln frei
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• Facetten des Freiheitsproblems
  
  22. Der Philosoph als Wegweiser?
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• Moral und Ethik
  
  23. Die großen Tiere fressen die kleinen
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• Recht und Natur
  
  24. Philosophen als Herrscher?
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• Die Anziehungskraft der Macht
  
  25. Ein Jude am Rosenthaler Tor
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• Toleranz als Aufgabe
  
  26. Utopische Hoffnungen
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• Phantastische gesellschaftliche Reformpläne
  
  27. Literarische Totgeburten
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• Scheinbare Mißerfolge philosophischer Werke
  
  28. Philosophie und Sprache
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• Gefährdung der Sprache und Gefährdung durch die Sprache
  
  29. Philosophen in der Kritik
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• Philosophische Einwände und Erwiderungen
  
  30. "Vergiß die Peitsche nicht!"
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• Philosophen und Frauen
  
  31. Philosophen und Ärzte
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• Motive des Mißtrauens gegen die Medizin
  
  32. "Wir schulden dem Asklepios einen Hahn"
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• Philosophische Deutungen des Todes
  Schlußbemerkung
  Personenregister