Kindliche Fähigkeitsselbstkonzepte im Kontext der Grundschule: Einflussfaktoren erkennen, Grundschulkinder stärken

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Details

Kindliche Fähigkeitsselbstkonzepte haben in der pädagogisch-psychologischen Forschung in den letzten Jahren weiter an Bedeutung gewonnen. Ihre Relevanz für kindliche Bildungs- und Lernprozesse ist gut belegt, ebenso immer mehr das Potenzial ihrer gezielten Förderung im schulischen Kontext (etwa auch durch Schulsozialarbeit).
Frau Börnsen geht in ihrer Arbeit folgender Frage nach: Welche Einflussfaktoren ergeben sich auf die kindliche Fähigkeitsselbstkonzeptentwicklung im Kontext der Grundschule? Dazu gibt sie zunächst einen Überblick über Konstrukt und Konzept des Fähigkeitsselbstkonzeptes und theoretisch verwandte Zugänge. In Bezugnahme auf klassische Entwicklungstheorien (Freud, Piaget, Erikson) zeigt sie relevante Bereiche der psychosozialen und kognitiven Entwicklung und der Entwicklung des Fähigkeitsselbstkonzeptes im Grundschulalter auf. Weiterhin fasst Frau Börnsen dann Einflüsse auf diese Entwicklung auf unterschiedlichen Ebenen zusammen (Persönlichkeit des Kindes, Schule/Unterricht, Familie, Gleichaltrige). Im abschließenden Kapitel werden Ansätze, Strategien und Interventionen zur Förderung des Fähigkeitsselbstkonzeptes vorgestellt, wiederum unter Berücksichtigung verschiedener Bereiche und Zugänge (systematische Programme für das Kind, Lehrer/innen, Eltern, Bildungspolitik).

Autorentext

Holle Börnsen, geb.1991, besuchte von 2011 bis 2015 die Hochschule für angewandte Wissenschaften Hamburg und schloss dort das Bachelorstudium der Sozialen Arbeit erfolgreich ab.


Leseprobe
Textprobe:
Kapitel 2.1, Das Kind auf der Konkret-Operationalen Stufe nach Jean Piaget:
Der Schweizer Entwicklungspsychologe Jean Piaget (1896-1980) setzte sich intensiv mit kindlichen Kognitionen auseinander. Diese erforschte er vor allem anhand der Interaktion des Kindes mit seiner Umwelt, wobei für ihn die Frage, wie sich das Weltbild von Kindern zusammensetzt und entwickelt, von besonderem Interesse war (vgl. Piaget 2004, 9). Auf dieser Grundlage erarbeitete Piaget eine Stufentheorie der geistigen Entwicklung. Er nahm an, dass die geistige Entwicklung des Menschen in einer invarianten hierarchischen Reihenfolge erfolgt (vgl. Piaget 2003, 95). Zwar wurde dieser Ansatz einer universalen diskontinuierlichen Entwicklung der Kognitionen entlang von Stufen im wissenschaftlichen Diskurs kritisiert und auch zu Teilen widerlegt, dennoch soll sich hier auf Piagets Theorie bezogen werden, da er als Vorreiter der kognitiven Entwicklungspsychologie einen wichtigen Beitrag zum Verständnis der geistigen Entwicklung von Kindern schuf. Er bietet noch heute einen guten Überblick über die Unterschiede der kindlichen Kognitionen zu verschiedenen Zeitpunkten ihrer Entwicklung (vgl. DeLoache/Eisenberg/Siegler 2008, 197f.).
Zu Piagets Grundannahme gehört, dass Menschen Informationen aus der Umwelt adaptieren, also verarbeiten, indem sie sie entweder assimilieren oder akkommodieren. Wird eine Information assimiliert, so wird sie an bereits vorhandene kognitive Schemata angepasst. Hat das Kind das Schema Nahrung entwickelt, kann es zum Beispiel eine Suppe diesem Schema zuordnen. Es hilft dem Kind die Situation einzuordnen und Nahrung als essbar zu identifizieren. Wird dem Kind nun ein sehr hartes Vollkornbrot vorgesetzt, obwohl es sehr weiche Nahrung gewohnt ist, wird sein bisheriges Schema über Nahrung in Teilen unbrauchbar. Daraufhin akkommodiert das Kind, also differenziert das Schema Nahrung in die Schemata Weiche Nahrung und Feste Nahrung. Neue Erfahrungen sind demnach notwendig, um Denkschemata zu erweitern (vgl. Piaget 1981, 41ff.).
Auf Piagets Stufenlehre bezogen, befindet sich der Säugling/das Kleinkind zunächst auf der Sensomotorischen Stufe. Es ist in seinen Kognitionen auf Sinneswahrnehmungen und motorische Systeme beschränkt. Dabei baut es im Laufe der Zeit ein Körperschema auf, durch das bereits eine Differenzierung zwischen der eigenen Person und der Umwelt möglich wird. Als Kleinkind hat es erste Selbstkategorisierungen entwickelt und kann beispielsweise seinen Namen sich selbst zuordnen (vgl. Piaget 2004, 15ff.). Im nächsten Entwicklungsschritt gelangt das Kind in der frühen Kindheit, also circa vom zweiten bis sechsten Lebensjahr, in die präoperationale Phase, eine Vorstufe operationalen Denkens. Das Niveau selbstbezogener Kognitionen entwickelt sich hier weiter. Piaget konnte aber auch Denkfehler, die typisch für diese Entwicklungsstufe sind, aufzeigen. So ist das Weltbild des Vorschulkindes egozentrisch gefärbt, das heißt, es zeigt eine Unfähigkeit, Situationen aus einer anderen Perspektive als der eigenen zu betrachten. Da dem Kind noch kaum soziale Vergleiche möglich sind, zeigt sich seine Selbstwertung in der Regel als unrealistisch positiv, zumal es zwischen erwünschten und realen Kompetenzen noch wenig differenzieren kann (vgl. Piaget 1988, 43f.).
Weiter ist es tendenziell unfähig, die Konstanz von Dingen zu erkennen, wenn diese ihre Form verändern. Beispielsweise geht ein Vorschulkind davon aus, dass Wasser, von einem Glas in eines mit anderer Form geschüttet, sein Volumen verändert. Diesen Irrtum erklärt Piaget unter anderem durch die Zentriertheit im Denken des Kindes. Es konzentriert sich so sehr auf einen Aspekt der Situation, in dem Beispiel auf den Wasserpegel im Glas, dass es dabei andere wichtige Situationsvariablen vernachlässigt. Weiter fällt es ihm schwer, hierarchische Klassifikationen herzustellen, also Objekte in Klassen und Unterklassen einzuteilen und Klasseninklusion zu begr

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Weitere Informationen

  • Allgemeine Informationen
    • GTIN 09783959346443
    • Sprache Deutsch
    • Genre Grundlagen Psychologie
    • Größe H220mm x B155mm x T6mm
    • Jahr 2015
    • EAN 9783959346443
    • Format Kartonierter Einband
    • ISBN 978-3-95934-644-3
    • Veröffentlichung 19.05.2015
    • Titel Kindliche Fähigkeitsselbstkonzepte im Kontext der Grundschule: Einflussfaktoren erkennen, Grundschulkinder stärken
    • Autor Holle Börnsen
    • Gewicht 154g
    • Herausgeber Diplomica Verlag
    • Anzahl Seiten 88

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