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Kleine Poetik der Schublade
Details
Schubladen dienen bekanntlich der Aufbewahrung von Dingen und der Stiftung von Ordnung, auch wenn in ihnen häufig das Chaos regiert. Meist befinden sie sich an Orten, wo man sie übersieht. Obwohl Schubladen in vielen literarischen Texten eine entscheidende Rolle spielen, bleiben sie in der Literatur- und Kulturgeschichte häufig unbemerkt. Höchste Zeit also, einen Blick hineinzuwerfen. Von Goethe bis Musil nimmt der Essay von Christian Begemann Funktionen und Bedeutungsebenen dieses sehr speziellen Behältnisses in den Blick. Die Literatur des 19. Jahrhunderts und der frühen Moderne entfaltet nämlich eine regelrechte Poetik der Schublade, deren Inhalt etwa der Charakterisierung von literarischen Figuren dient. Aber in und aus ihnen entspringen auch Handlungen, wenn etwa Dinge, Aufzeichnungen oder Briefe zutage treten, die das Leben der Figuren einschneidend verändern. Mitunter werden ganze Geschichten aus Schubladen hervorgesponnen: Katastrophen, kleine und große, Liebesdesaster und Ehekrisen. Das spiegelt sich auch in der Konstruktion von Erzählungen wider, die als alte Blätter fingiert in Schubladen aufgefunden werden. Schubladen sind Räume des Gedächtnisses, damit aber auch Räume des Unbewussten. Neben längst vergessenem Plunder finden sich dort auch Objekte, in denen Erinnerung gespeichert ist, und die, oftmals gespenstisch und zerstörend, die Vergangenheit wiederkehren lassen. Dass hier Kräfte am Werk sind, die ungerufen auftreten und sich nicht steuern lassen, macht die spezielle Magie der Schublade aus. Schaut man genauer in sie hinein, werden Fragen eines kulturellen Imaginären aufgeworfen, das Risse im modernen Bewusstsein markiert.
Autorentext
Christian Begemann war bis 2020 Professor für Neuere deutsche Literaturwissenschaft an der LMU München.
Zusammenfassung
»eine vergnügliche Studie« (Maike Albath, DLF Büchermarkt, 31.10.2023) »Was alles in Schubladen liegt - in der Literatur -, klaubt Christian Begemann in seinem lesenswerten Essay zusammen. (...) Man wird verleitet, die eigenen Schubladen zu öffnen.« (Erwin Uhrmann, Die Presse/Spectrum, 27.04.2024) »Ein mitreißender Essay des renommierten Literatur- und Kulturwissenschaftlers Begemann!« (Martin Lowsky, Mitteilungen der Theodor Fontane Gesellschaft, Dezember 2024)
Weitere Informationen
- Allgemeine Informationen
- GTIN 09783835391635
- Sprache Deutsch
- Auflage 2. Aufl.
- Größe H177mm x B111mm x T15mm
- Jahr 2023
- EAN 9783835391635
- Format Fester Einband
- ISBN 978-3-8353-9163-5
- Veröffentlichung 30.08.2023
- Titel Kleine Poetik der Schublade
- Autor Christian Begemann
- Untertitel Essay [KUP]
- Gewicht 173g
- Herausgeber Konstanz University Press
- Anzahl Seiten 146
- Lesemotiv Verstehen
- Genre Kulturgeschichte