Konrad

Eine ambivalenten Persönlichkeit in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts - Fluch und Segen zugleich für seine Familie. Kaufmännisches Geschick, Treulosigkeit, Familiensinn, Rücksichtslosigkeit.

Der frisch promovierte Betriebswirt und Politologe Konrad Meinardus findet durch die Heirat mit Anne Schold Zugang zu einer wohlhabenden Apothekerfamilie. Seine Absicht ist es, sich und seiner privaten Handelsschule, die er demnächst in der dritten Generation übernehmen wird, die nötige Reputation in der gehobenen, bürgerlichen Gesellschaft Kölns im zweiten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts zu verleihen. Der clevere und agile Geschäftsmann erlangt alsbald das Vertrauen seines Schwiegervaters Justus, während dessen Frau Elisabeth ihm gegenüber skeptisch bleibt. Nicht ohne Grund, denn während die Schule gedeiht, wächst auch das Interesse Konrads am weiblichen Personal des Hauses. Immer wieder muss Ehefrau Anne mit Entlassungen junger Hausmädchen korrigierend eingreifen. Dennoch oder gerade deswegen schenkt sie ihm in Bälde zwei Söhne. Zwei Jahre später bewirbt sich Gerti Hergen als Sekretärin. Es dauert nicht lange, bis sie mit einem Kind von Konrad schwanger wird. Der entscheidet daraufhin, den unehelichen Spross an Sohnes statt anzuerkennen und Sohn Robert zusammen mit seiner Mutter in seine Familie aufzunehmen. Diese Entscheidung, mit der er im Grunde seiner Zeit weit voraus war, legte er den Grundsteine für einen Konflikt, der Generationen überdauerte.

Autorentext
Geboren im Boomer-Jahr 1958 studierte ich nach meinem etwas verspäteten Abitur Wirtschaftspädagogik in Köln. Den Abschluss dazu absolvierte ich in Oldenburg. Derweil galt meine gesteigerte Aufmerksamkeit dem Journalismus und der Fotografie. Als freier Journalist war ich in den letzten Jahren meiner Berufszeit für Reisemagazine und als Vortragsreferent unterwegs.