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Lichtjahre
Details
Reprint der Ausgabe von 2001 Lichtjahre messen eine unvorstellbar weite Entfernung. Sterne sind Lichtjahre voneinander entfernt. Lichtjahre sind aber auch Jahre voll Licht. Licht wirft Schatten. Und neues Licht bringt neue Blickwinkel. Lichtjahre entfernt sind psychotische Menschen oft vom psychosozialen Versorgungssystem. Psychiatrische Einrichtungen erreichen nur rund die Hälfte aller psychisch Kranken. Wenig ist darüber bekannt, wie die andere Hälfte mit ihren Beeinträchtigungen lebt und sich den Alltag strukturiert. Thomas Bock hat sich auf die Suche nach diesen Menschen gemacht und mit 34 von ihnen ausführliche Gespräche über ihr Leben geführt. Er hat verblüffende und beeindruckende Lebensgeschichten gefunden und zudem ganz neue Einsichten gewonnen in den Umgang dieser Menschen mit ihrer Krankheit. Seine Beobachtungen führen zu einem neuen Verständnis von Psychosen. So sehr Psychosen das Leben beeinträchtigen, sie sind auch ein ganz normales Feld menschlicher Erfahrung.
Autorentext
Prof. Dr. Dipl.-Psych. Thomas Bock leitet die Spezialambulanz für Psychosen und Bipolare Störungen sowie die Krisentagesklinik des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf. Zusammen mit Dorothea Buck ist er der Erfinder der Psychose-Seminare.
Inhalt
Einleitung 11 Theorie und Begriffsbildung 17 Aspekte der Geschichte von Psychiatrie und Psychotherapie 18 Schizophrenie als Ausdruck »gesamthafter Persönlichkeitsgestalt«? 18 Zur Geschichte der Negation von »Sinn« 20 Frühe Formen der Psychotherapie bei Psychosen 23 Verschiedene Konzepte von Psychosen und ihre Bedeutung für Therapie 27 Probleme der Selbst- und Fremdwahrnehmung in Psychosen 41 Grenzen der Wahrnehmung von Wirklichkeit 41 Zur Bedeutung subjektiver Krankheitstheorie 44 Aktuelle Entwicklungen der Psychopathologie 47 Prozesse der Stigmatisierung 49 Zum Verhältnis von Selbst- und Fremdheilung 52 Formen der Bewältigung 52 Zur Wirksamkeit psychiatrischer und pychotherapeutischer Strategien 55 Gleichzeitigkeit von Störung und Bewältigung 57 Begriffe und Ergebnisse lebensgeschichtlicher Forschung 60 Biographie und Lebenslauf 60 Identität und soziale Repräsentation 62 Gleichzeitigkeit von Gesundheit und Krankheit 64 Fürsorgliche Eindämmung oder Vokabular der Differenz 65 Dichte des Seins 67 Kulturelle Artikulation schizophrenen Erlebens 68 Chancen für »Eigenheit« in Psychiatrie und Psychiatriepolitik 11 Naturgeschichte und Alltagskultur 71 Mehr oder weniger Institution? 72 Selbsthilfebewegung und »Trialog« 74 Vielfalt und Toleranz 75 Methodik 77 Authentizität und Struktur - Forschung als Prozeß 78 Zum Verhältnis von quantitativer und qualitativer Forschung 78 Bedeutung qualitativer Forschung in Psychologie und Psychiatrie 81 Verhältnis von Daten und Theorie 83 Methoden der Datenerhebung 84 Datenverarbeitung als Prozeß 87 Geltungsbegründung und Darstellung 89 Voruntersuchungen 90 Die Funktion des Psychoseseminars im Forschungsprozeß 92 Untersuchungskonzept 94 Leitidee und Fragestellung 95 Annäherung an das Forschungsfeld 95 Meine eigene Rolle als Forscher 96 Konzept der Datenerhebung 97 Konzept der Datenauswertung 99 Untersuchungsgruppe - demographische und soziale Daten 102 Biographische Unterschiede hinsichtlich der Distanz zur Psychiatrie 102 Geschlechts- und Altersverteilung 101 Soziale Situation 104 Art und Dauer der Psychoseerfahrung 105 Einzelauswertung 109 »Naturgeschichten« - langjährige Psychosen ohne Behandlung 110 Frau Adler: »High noon« -allein und in höchster Gefahr 110 Frau Bach: »Die Kräuterhexe« - Vermeidung von Berührung 120 Herr Cäsar: Der dünnhäutige Berber - » Hautklinik statt Psychiatrie« 121 Herr Dach: Unerreichbar? - Vornehmer Rückzug m Erich: »Gehirnkünste« - Die Ein-Mann-Mehrheit 124 Herr Gans: »Absprung verpaßt« - Psychiater oder Rambo 23 121 Stippvisite Psychiatrie« Psychiatrie als peripheres Erlebnis 131 Frau Hahn: »Verrückt, aber nicht blöd« - Psychose als Chiffre für ein ganzes Leben 131 Frau Fischer: Der Zaunkönig - »Kampf an der falschen Front« 143 Frau lsar: »Mit dem Geheimnis allein« - Kinderstimmen 151 Frau Jung: »Die Differenz kennenlernen« - Psychose als Bruch 155 Herr Koch: »Synchron zum Radio« - Überleben als Steppenwolf 160 Frau Lahn: Als Seele, nicht als Körper - Erleben ohne Grenzen 165 Frau Mohn: »Ich will siegen« - Doppelcharakter einer Psychose 170 Herr Nil: »Durchschnittsaggression« - Gast in der Psychiatrie 175 Aversive« Psychoseerleben nach negativer Psychiatrieerfahrung 180 Herr Olk: »Demütigung durch Mitleid« - Selbstverständliche Stimmen 180 Herr Pril: Wunder im Kopf - »Unterdessen zerbrach mein Leben« 187 Herr Quer: Rote Strahlen, weiße Fäden - »Ich fühlte alles mit dem Körper« 193 Herr Riese: Anspannung und Entspannung - »Situation Psychose« 197 Frau Sorge: »All das hat mich nicht zerbrochen« - Die Bettlerin vom Gänsemarkt 203 Frau Schön: Grenzgängerin - am Rande des Existenzminimums 206 Spätnutzer« Einweisungen nach langer Psychoseerfahrung 201 Frau Stein: Die Familie der Stimmen - Ein Doppelleben 201 Frau Tang: Abgrund und Ekstase - Die Sucht nach Absolutem 211 Herr Unger: »Nicht zwei Herren dienen« - Die Machtprobe 216 Frau Vogel: »Eingebung des Schutzengels« 221 Herr Weber: Gleichzeitigkeit der Gegensätze - »Das Eindimensionale halten Psychotiker nicht aus« 226 Frau Xaver: »Dreieinhalb Jahre nicht auf der Erde« - Verlust der natürlichen Ordnung 232 Herr Yps: »Rohstoff, mit dem ich zu arbeiten habe« - Krankheit als Herausforderung 237 Frau Zahn: »Hure Babylons« - Die Integration des Bösen 241 Grenzgänge - Psychosen mit und ohne Psychiatrie 249 Frau Äther: Alice im Wunderland - Psychose als Gipfelerlebnis 249 Frau Aus: »Verrückt, aber korrekt« - Lieber Hotel als Klinik 253 Frau Ein: Gut und Böse - »in der Psychiatrie glaubt mir sowieso keiner« 255 Frau Eule: »Psychosen gehen auch wieder vorbei« - Das Restrisiko 260 Frau Öse: »Entspannung und Entgleisung« - Verarbeitung eines Traumas 266 Frau Über: »Gute Miene zum bösen Spiel?« - Die Funktion einer Antenne 210 Psychose als Gratwanderung 275 Subj ektives Erleben der Psychose 276 Zwischen Selbstverständlichkeit und Fremdheit 276 Zwischen Leben und Tod 278 Zwischen Empfindlichkeit und Abschirmung 279 Zwischen Vergangenheit und Zukunft 280 Zwischen persönlicher Entgrenzung und universeller Verbindung 281 Selbsthilfestrategien 283 Pragmatische Schutzmechanismen 283 Komplexe Selbsthilfeprozesse 284 Biographische Bedingtheit von Selbsthilfe 286 Psychoseverständnis und übergeordnete Selbstrepräsentation 287 Alltag und Lebensqualität 289 Bedeutung der Grundbedürfnisse 289 Ambivalenz des Alltags 290 Globale Fremdeinschätzung der Lebensqualität 291 Art der Selbstnarration als Hinweis auf die subjektive Zufriedenheit 292 Entwicklungsprozesse 296 Lebenslinien und Urthemen 296 Einschneidende Lebensereignisse 299 Besonderes Lebensgefühl und Selbstbewußtsein 300 Persönliche Perspektiven 301 Ressourcen 303 Globale Fremdeinschätzung der zur Verfügung stehenden Ressourcen 303 Eigene innere Ressourcen und gemeinschaftliche Selbsthilfe 304 Ambivalenz sozialer Beziehungen 305 Erfahrungen mit professioneller Hilfe 308 Erwartungen an die Psychiatrie 309 Psychose und Sinn 313 Wechselwirkungen von Körpergefühl und Psychoseerfahrung 314 Beispiel: »Dann habe ich ein ganz anderes Verhältnis zum Körper« 314 Psychose als Ausdruck gesteigerter Körpersensibilität 315 Ohne Körper der Psychose entgehen? - Abwehr von Körperempfindung 316 Zusammenfassung 316 Bedeutung der Sprache bei der Integration psychotischen Erlebens 318 Beispiel: »Das Eindimensionale halten Psychotiker nicht aus« 318 Verlust der Selbstverständlichkeit des Sprechens 319 Formen des sprachlichen Umgangs mit Psychosen 320 Problematik von Diagnosen und Deutungen 321 Zusammenfassung 323 Psychose als Bewältigungsstrategie 325 Beispiel: »In der Psychose erlebe ich, was ich in Wirklichkeit nicht habe« 325 Psychose als Form der Selbstbehauptung 326 Entlastungsfunktion der Psychose 327 Suche nach Absolutem - Psychose als Sucht 328 Zusammenfassung 329 Familie der Stimm…
Weitere Informationen
- Allgemeine Informationen
- GTIN 09783884146095
- Sprache Deutsch
- Größe H216mm x B139mm x T22mm
- Jahr 2014
- EAN 9783884146095
- Format Kartonierter Einband
- ISBN 978-3-88414-609-5
- Veröffentlichung 30.04.2014
- Titel Lichtjahre
- Autor Thomas Bock
- Untertitel Psychosen ohne Psychiatrie - Reprint der Ausgabe von 2001
- Gewicht 475g
- Herausgeber Psychiatrie-Verlag GmbH
- Anzahl Seiten 376
- Lesemotiv Verstehen
- Genre Ganzheitsmedizin
- Auflage Reprint der Ausgabe von 2001