Maxine oder Die Freiheit im Freien

Der autofiktionale Roman beschreibt einen Lebensweg, der seinen Ausgang in der "Weite der bäuerlichen Welt" nimmt und in die Einbahnstraßen der Großstadt führt.

Auf einer Sommerparty in naher Zukunft bewegt das Sozialpunkesystem HERO, dessen europaweite Einführung kurz bevorsteht, die Gemüter. Als ein Befürworter der Maßnahme die skeptische Vera mit den Worten »Die Zahlen sprechen gegen dich« zurechtweist, stürzt die Dissidentin aus dem Raum und verschwindet in der Nacht. Der Ich-Erzähler läuft ihr nach. Auf der Suche nach Vera berauscht er sich an Geschichten aus der ländlichen Welt, in die er 1954 hineingeboren wurde. Auch damals schon formierten Logik, Technik und Rhetorik das Dasein, doch naturwüchsige Bindungen und kindliche Spontaneität bildeten noch einen Gegenpol zu den Kräften der berechnenden Vernunft. In den interpolaren Spannungsfeldern der verlorenen Zeit ließ es sich leben; in der nachgeschichtlichen Welt der binären Ordnungen indes, in die der Held hineinwuchs, blieb er ein Fremder. Führt kein Weg mehr ins Freie? Verschwinden die Menschen klaglos im Reich der Zahlen? Oder birgt der Wald, in dem der Suchende orientierungslos herumtappt, noch ein rettendes Geheimnis?

Autorentext
Meine ersten bezahlten Texte habe ich 1984 für das Männermagazin Lui geschrieben. Damals lebte ich in Münster, hatte zuerst Mathematik und dann Deutsch und Geschichte fürs Lehramt studiert, war aber immer auch als Musiker unterwegs gewesen. Nach einigen wunderbaren Jahren als Saxophonist bei Götz Alsmann & The Sentimental Pounders gründete ich 1982 mit zwei Freunden die Band Los Cassettis. Nach deren Auflösung ging ich als Werbetexter nach Hamburg. 1991 gelang mir der Absprung zum Journalismus. Ich arbeitete zunächst bei der Zeitschrift Design Report und wechselte 1996 nach München, wo ich als Redakteur bei Architectural Digest (AD) tätig war. Seit 2000 schreibe ich als freier Journalist für Architekturzeitschriften wie HÄUSER oder die Deutsche Bauzeitung (db).