Nutzertoleranz gegenüber Verletzungen der Privatsphäre im mobilen Internet

Die Enthüllung der massiven Überwachung durch die US-amerikanische Nationale Sicherheitsbehörde NSA hat gezeigt, dass die Nutzer in den entwickelten Teilen der Welt hinsichtlich ihrer Privatsphäre und personenbezogenen Daten nicht mehr so geschützt sind, wie sie es im Vergleich zu den Nutzern in den in diesem Buch vertretenen Ländern sein sollten. Die meisten Anwendungen, die im Rahmen von Online-Diensten angeboten werden, weisen absichtlich eingebaute Schwachstellen auf. Der direkte wirtschaftliche Schaden, der durch die Enthüllung der massiven Überwachung von E-Mails und Telefonaten durch die NSA laut dem OTI-Bericht von 2014 entstanden ist, ist für US-Unternehmen wie Dropbox, Google und Facebook gestiegen und wird auf fast 180 Milliarden US-Dollar geschätzt. Der CEO der ICANN, Dr. Chedade, stellte kürzlich fest: "Wir leben in einer Zeit, in der das Internet eine Schlüsselrolle in Wirtschaft, Politik, sozialer Stabilität und Weltfrieden spielt. Anders als in den Anfängen des Internets besteht heute ein erhöhtes Interesse daran, wer das Internet verwaltet und wie es in allen Ländern der Welt verwaltet wird." Dieses Buch zeigt die Toleranz der Nutzer gegenüber Datenschutzverletzungen in zwölf Ländern auf, aber die vorgestellten Ergebnisse gelten für die ganze Welt.

Autorentext

Prof. Dr. Borka Jerman-Blai ist ordentlicher Professor an der Universität Ljubljana, Fachbereich Wirtschaftswissenschaften, und leitet das Labor für offene Systeme und Netzwerke am Joef Stefan Institut. Herr Cormac Callanan hat einen BA (Mod) in Informatik und einen MSc der Universität Dublin, Irland. Er ist Mitglied des Irish Internet Safety Committee.