Platon: Timaios, die Seele im Kopf

Platons frühere Werke sind überholt! So sieht es Platon persönlich und ringt im Timaios nun um die neuen Vorstellungen; diese fallen ihm selber nicht immer leicht. Daher ist es Platon sehr wichtig, seine späten Erkenntnisse angemessen darzustellen: Das Denken selbst. Denn dieses Denken erlaubt ihm, nach langer Suche endlich den Menschen und seine Seele vollständig zu erkennen.Das Alte ist überholt und taugt nicht mehr! Ebenso taugt es nichts, den Timaios aus den mittleren Werken Platons verstehen zu wollen. Denn diese Werke und die hier dargestellten Ideen sind überholt. Dennoch wurde früher wieder auf sie verwiesen, sobald die neuen Aussagen nicht zu den gewohnten Gedankenkonstrukten passen.Ein neuer Ansatz ist notwendig, um sich dem späten Platon zu nähern. Der Verzicht auf seine früheren Werke ein guter Anfang, das Freimachen von den Hineininterpretierungen, die schon Platons Schüler begonnen haben, ein wichtiger Schritt.Rupert Merkle gelingt es erstmals mittels der Systemischen Rekonstruktion aus dem Text sowie dem kulturellen Umfeld Platons den Timaios konsistent und klar gegliedert zu erschließen. Es wird überdeutlich: Denken, Komposition und Sprache sind eins.

Autorentext
Rupert Merkle, Jurist, beschäftigte sich intensiv mit den chinesischen Denkern Fu YAN und Junyi TANG sowie dem Rigveda und der Bhagavad Gita. TANG stellte fest, dass chinesisches Denken genuin und nicht mit westlicher Philosophie zu beschreiben ist. Merkle stellt dann die Frage, was ist genuin westliches Denken im Unterschied zum indischen und chinesischen? In Platons Timaios findet er eine überzeugende und grundlegende Antwort.