Rituale als Wegbegleiter

Rituale vermitteln Kindern ein Gefühl von Geborgenheit, Sicherheit und Dazugehörigkeit.

Rituale jeder kennt sie oder glaubt sie zu kennen. Jeder hat sie in irgendeiner Form schon erlebt oder vollzogen. Ritus, schon das Wort allein löst Assoziationen aus, die sich dem weiten Feld der Mystik an-nähern. Sind Rituale aber überhaupt noch zeitgemäß? Können sie den Erwachsenen von Morgen etwas bieten oder sind sie ein Relikt aus vergangenen Tagen? Können Rituale Kindern ein Gefühl von Geborgenheit, Sicherheit und Dazugehörigkeit geben, in einer Zeit, in welcher der familiäre Alltag auseinander zu brechen droht und die angesprochene Orientierung zunehmend aus einer virtuellen Welt bezogen wird. Einen großen Teil ihrer Zeit verbringen Kinder in der Schule, was die Frage aufwirft: Können Bildungseinrichtungen Rituale nutzen? Mit meinen Überlegungen möchte ich besonders jenen Personenkreis ansprechen, der häufig mit Kindern umzugehen hat: Eltern, Pädagoginnen, Pädagogen. Es soll dies ein Appell sein, sich Rituale ins Bewusstsein zu rufen, ihren Hintergrund zu verstehen, dieselben anzuwenden und auf ihre Wirkung zu vertrauen.

Autorentext
Lehramt für Volksschulen 1983; Beratungslehrerin für Kinder und Jugendliche mit Verhaltensauffälligkeiten; Studium der Erziehungswissenschaften an der Universität Innsbruck; Lehrtätigkeit an der Kirchlichen Pädagogischen Hochschule Edith Stein, Stams.