Selbs Betrug
Details
Selb lebt in Mannheim. Er hat eine Vergangenheit als NaziStaatsanwalt, eine Gegenwart als Privatdetektiv und weiß nicht, ob er mit fast 70 Jahren noch eine Zukunft hat. Er raucht. Er hat eine Freundin, Brigitte, und einen Kater, Turbo. Er spielt Schach. Aber er löst seine Fälle nicht wie Schachprobleme. Er verstrickt sich in sie, und die Wahrheit, die er herausfindet, ist stets auch eine Wahrheit über ihn selbst.
»Bernhard Schlink gehört zu den größten Begabungen der deutschen Gegenwartsliteratur. Er ist ein einfühlsamer, scharf beobachtender und überaus intelligenter Erzähler. Seine Prosa ist klar, präzise und von schöner Eleganz.«
Vorwort
Privatdetektiv Gerhard Selb sucht im Auftrag eines Vaters nach der Tochter, die von ihren Eltern nichts mehr wissen will. Er findet sie, aber der, der nach ihr suchen läßt, ist nicht ihr Vater, und es sind nicht ihre Eltern, vor denen sie davonläuft. Vor wem? Warum sagt die Polizei nicht, warum sie hinter ihr her ist? Warum sagt der Arzt im Psychiatrischen Landeskrankenhaus, sie sei tot?
Autorentext
Bernhard Schlink, 1944, Jurist, lebt in Berlin und New York. Sein erster Roman Selbs Justiz erschien 1987; sein 1995 veröffentlichter Roman Der Vorleser, in über 50 Sprachen übersetzt, mit nationalen und internationalen Preisen ausgezeichnet und 2009 von Stephen Daldry mit Kate Winslet unter dem Titel The Reader verfilmt, machte ihn weltweit bekannt. Zuletzt erschien von ihm der Roman Das späte Leben (2023).
Klappentext
Selb lebt in Mannheim. Er hat eine Vergangenheit als Nazi-Staatsanwalt, eine Gegenwart als Privatdetektiv und weiß nicht, ob er mit fast 70 Jahren noch eine Zukunft hat. Er raucht. Er hat eine Freundin, Brigitte, und einen Kater, Turbo. Er spielt Schach. Aber er löst seine Fälle nicht wie Schachprobleme. Er verstrickt sich in sie, und die Wahrheit, die er herausfindet, ist stets auch eine Wahrheit über ihn selbst.
Leseprobe
Ein Paßbild
Sie erinnerte mich an die Tochter, die ich mir manchmal gewünscht habe. Wache Augen, ein Mund, der gerne lacht, hohe Wangen und volle braune Locken bis auf die Schultern. Ob sie klein war oder groß, dick oder dünn, krumm oder gerade, zeigte das Photo nicht. Es war nur ein Paßbild. Ihr Vater hatte mich angerufen, Ministerialdirigent Salger aus Bonn. Seit Monaten sei die Familie ohne Nachrichten von Leonore. Man habe zuerst einfach gewartet, dann bei Freunden herumtelephoniert, schließlich die Polizei benachrichtigt. Nichts. »Leo ist ein selbständiges Mädchen und geht ihrer Wege. Aber Kontakt hat sie immer gehalten, Besuche und Anrufe. Zuletzt haben wir noch gehofft, daß sie zu Semesterbeginn wieder auftaucht. Sie studiert Französisch und Englisch am Heidelberger Dolmetscherinstitut. Nun, das Semester hat vor zwei Wochen angefangen.« »Ihre Tochter hat sich bei der Universität nicht wieder eingeschrieben?« Er antwortete gereizt: »Herr Selb, ich wende mich an einen privaten Ermittler, damit er ermittelt und nicht ich. Ich weiß nicht, ob Leo sich wieder eingeschrieben hat.« Ich erklärte ihm geduldig, daß in der Bundesrepublik Deutschland jährlich Tausende als vermißt gemeldet werden und daß die meisten freiwillig unter- und auch wieder auftauchen. Sie wollen mit den besorgten Eltern, Gatten und Geliebten, die sie als vermißt melden, einfach eine Weile nichts ... . <
Weitere Informationen
- Allgemeine Informationen
- GTIN 09783257227062
- Sprache Deutsch
- Auflage 32. A.
- Größe H180mm x B113mm x T19mm
- Jahr 1994
- EAN 9783257227062
- Format Kartonierter Einband
- ISBN 978-3-257-22706-2
- Titel Selbs Betrug
- Autor Bernhard Schlink
- Untertitel Ausgezeichnet mit dem Deutschen Krimi-Preis, Kategorie National 1993. Roman
- Gewicht 261g
- Herausgeber Diogenes Verlag AG
- Anzahl Seiten 352
- Lesemotiv Entspannen
- Genre Krimis, Thriller & Spionage