Steuerung Z

Ich schmecke die Zeit / wie zweifelhaft / wie Gerümpel / die Hülle ergänzt (...) Ich habe in Nesseln gesessen. / unverblümt / vollkommen entbrannt / ein Feuchtbiotop trocken gelegt.

In einem Zeitalter, in der der Technik keine Grenzen gegeben zu sein scheinen, ist das Gefühl der Willkür Alltäglichkeit. Wir können & wollen uns ein klares Ziel nicht mehr richtig vorstellen, auch wenn dies zwangsläufig unseren vordergründigen Lebenssinn aushebelt, gar hintergeht. Zweifel, gar Skepsis ist also Mode geworden & eine gewisse Art der Entfremdung gegenüber gewöhnlichen Naturgesetzen willkommen. Zurück zum Anfang! als erwäge man wirklich die Möglichkeit die [strg z]-Taste einer Computertastatur greifen zu können, die eingeleitete Prozesse od. begangene Fehler wieder rückgängig machen würde.

Autorentext
Marko Rackovi 31. Juli 1979, 20:12 Uhr, kurz vor dem Hauptfilm, geboren. Der Tatort: Pforzheim. Mischling einer italienisch-serbischen Verbindung. In Tierkreisen bekannt unter: Löwe, Ziege & Lachs. Profession: Musikwissenschaft & -lehrer. Von Haus aus Hobbyzweifler & -skeptiker, gar Dauer-[strg z]-Tasten-Drücker. Sein Stil: Eine ungewöhnlich eindringliche Sprache mit teils irritierenden Metaphern & klangrhythmisch durchdachten Versgebilden ... Jetzt hasen Hündchen katzig Hamster-Laub! Lyrische Werke: u.a. Steuerung Z, Wildwechsel, Stückel-Werk, OffenbarLegung. Einzelveröffentlichungen in Sammelbänden der Bibliothek deutschsprachiger Gedichte (Ausgewählte Werke VI, XI, XIII & XV).