Termin mit dem Tod
Details
Von der Geliebten seines Vater verführt, gerät der Industriellensohn Peter Schenk nach dem frühen Tod der Mutter auf Abwege und entwickelt sich zum Spieler, Trinker und Schürzenjäger. Seine Gewohnheiten mutieren zu ungezügelten Leidenschaften und versklaven ihn. Als Unternehmer feiert er Erfolge, wird aber zunehmend von Gier und Machtstreben bestimmt. Mit fünfzig ist er ein menschliches Wrack, das angesichts seines verpfuschten, sinnlosen Daseins nur noch Überdruss und Ekel verspürt und sich das Leben nehmen will. Dazu fährt er eine Woche nach Paris, doch diese letzte Lebenswoche hat es in sich. Peter Schenk wird mit völlig neuen Erfahrungen konfrontiert, die sein Leben auf den Kopf stellen. So schließt er nicht nur Freundschaft mit seinem jungen arabischen Scout Achmed, sondern begegnet der verzweifelten Fatima, einer von ihrem Freund geschwängerten Muslimin, die vor ihrer Familie flüchtet. Die Familie kann mit der Schande, die ihre Tochter über sie gebracht hat, nicht leben und will sie töten. Beider Schicksale verbinden sich, und es kommt zu einem atemberaubenden Wettlauf mit dem Tod, dessen Ausgang völlig ungewiss ist
Für Albert Camus ist der Tod der krönende Abschluss eines absurden Lebens. Für Jean-Paul Sartre, der den Menschen für absolut frei hält, setzt der Tod der Möglichkeit zur absoluten Freiheit eine Grenze, vor der das handelnde Subjekt kapitulieren muss, denn der Tod ist nicht vorstellbar. Auch für Peter Schenk stellt sich angesichts seines geplanten Suizids die Frage, was ihn hinter dieser dunklen Tür' erwartet. Ist es der nackte, stumme Tod als Vernichtung des Lebens, die Heidegger als Nichtung bezeichnet? Oder ist dieser finale Akt vielleicht doch eine Transformation, bei der uns in einem Abscheidungsprozess, der Trennung von Leib und Seele, das Leben nicht genommen, sondern gewandelt wird? Für den Agnostiker Peter Schenk gibt es in dieser Frage keinerlei Gewissheit. Er ist hin und hergerissen, sieht sich aber unmittelbar vor seinem Ende einem immer stärkeren Druck ausgesetzt ...
Autorentext
Ein Leben wie ein Roman betitelt die Frankfurter Rundschau ihren Artikel über Hubert Michelis und seine Odyssee als Mönch, Banker und schließlich Schriftsteller. Er selbst bezeichnet es nüchterner als These, Antithese und Synthese. Und in der Tat, das Leben des 1958 im rheinischen Düren geborenen Autors ist voller Brüche und bedarf einer Synthese und damit der Verarbeitung. Als er 2014 wegrationalisiert wurde, war es für ihn keine Tragödie, sondern die Chance, endlich das zu tun, was er immer schon machen wollte: Schreiben. Geschrieben hat er zwar immer schon. Bereits als Pennäler verfasste er Gedichte und Essays für die Schülerzeitung.2014 erfolgte mit Die Bauern' sein Erstling, eine bereits Jahre zuvor entstandene Familiengeschichte, der weitere Erzählungen, Kurzgeschichten, aber auch Romane folgten. Dass vieles davon mit seinem Leben zu tun hat, ist nicht verwunderlich. Der Stoff , Erlebtes wie Fiktives, muss nach Ernest Hemingway, den Michelis in seinem Eisbergstil' als seinen wichtigsten Lehrmeister ansieht, zunächst verarbeitet, ja regelrecht verdaut werden. Erst dann wird eine Geschichte lebendig und gut.
Weitere Informationen
- Allgemeine Informationen
- Sprache Deutsch
- Gewicht 686g
- Untertitel Roman
- Autor Hubert Michelis
- Titel Termin mit dem Tod
- Veröffentlichung 14.04.2023
- ISBN 978-3-98503-127-6
- Format Kartonierter Einband
- EAN 9783985031276
- Jahr 2023
- Größe H205mm x B136mm x T37mm
- Herausgeber Spica Verlag GmbH
- Anzahl Seiten 520
- Auflage 1. Auflage
- Genre Erzählende Literatur & Romane
- Lesemotiv Entspannen
- GTIN 09783985031276