Ultramafische Kumulate aus der Mt. Kalnik Ophiolit-Melange, NW Kroatien

Poikilitische heteroadkumulative ultramafische Gesteine stellen die seltensten allochthonen Fragmente der mesozoischen ozeanischen Lithosphäre dar, die heute in der oberjurassischen bis unterkreidezeitlichen Mélange des Berges Kalnik im südwestlichen Teil der Zagorje-Mid-Transdanubischen Zone beobachtet werden. Beide wurden durch In-situ-Prozesse in einer Magmakammer gebildet, die der allgemeinen Kristallisationssequenz folgt: Al-Chromit " Mg-reicher Olivin " Enstatit ± Augit " Ca-Amphibol (Pargasit ± Edenit ± Magnesiohornblende) " Ca-Plagioklas. Der niedrige Ti-Gehalt im Augit und die geringen HFSE-Häufigkeiten deuten darauf hin, dass die untersuchten Gesteine aus einer verarmten Mantelquelle entstanden sein könnten. Die Entmischung von oxidiertem Al-Chromit und Oikokristallen aus Pargasit und Edenit in einem frühen Kristallisationsstadium veranschaulicht die Bildung einer kumulativen Abfolge aus flüchtigkeitsreichen Magmen. Die gesamte geochemische Zusammensetzung des Gesteins sowie die Aufzeichnung von Ca-reichem Plagioklas und Klinopyroxen mit niedrigem Ti-Gehalt bestätigen die supra-subduktive tholeiitische Natur der Magmaquelle. Die ultramafischen Kumuli des Berges Kalnik stellen die Überreste eines einzelnen intraozeanischen Bogensystems aus dem Oberjura dar, das sich im westlichen Zweig des Meliata-Maliak-Segments des neotethischen Ozeans gebildet hat.

Autorentext

Dr. Damir Slovenec - Sein wissenschaftliches und berufliches Interesse gilt der Mineralogie, Petrologie, Geochemie von Eruptivgestein, Mantelgestein und pyroklastischem Gestein sowie der regionalen Geologie im Sinne der Lösung der geodynamischen Entwicklung des Tethys.