Unwahrheit und Lüge in der politischen Kommunikation

Dass Menschen einander belügen gehört zum Alltag wie die Nahrungsaufnahme. Meist ist die Aussicht auf Vorteile Auslöser, die Moral beiseite zu legen. Vertrauen erscheint als maßgeblicher Faktor zur Bewertung der Aufrichtigkeit eines Gegenübers. Auch Politiker leben von der Bewertung ihrer Vertrauenswürdigkeit durch die Öffentlichkeit. Ihr Wirken an der Macht birgt zahlreiche Anreize für Lug und Betrug und häufig ist entgegengebrachtes Vertrauen schon missbraucht worden. In Zeiten steigender Gleichgültigkeit gegenüber politischen Konzepten und mangelnder Glaubwürdigkeit von Politikern ist es eine sozialwissenschaftliche Aufgabe, die damit in Zusammenhang stehenden Regeln, Notwendigkeiten und Veränderungsprozesse zu untersuchen. Der Autor Patrick Farrenschon beschäftigt sich in seinem Buch mit Beziehung und Stellenwert der Lüge für die politische Kommunikation und beantwortet die Frage, ob der Rückgriff auf Maßnahmen der Täuschung einer legitimen Strategie entspringt oder schlichtweg Betrug der Öffentlichkeit ist. Unter Einbeziehung der Lügenskandale um BARSCHEL, KOHL und SCHRÖDER wird die Anatomie eines Lügenskandals skizziert und analysiert, wie viel Vertrauen Politiker verdienen.

Autorentext

Patrick Farrenschon, Master Soz.-Wiss.: Studium der Soziologie, der Politikwissenschaft und der Kommunikations- und Medienwissenschaft an der Heinrich-Heine Universität Düsseldorf. Ausbildungsleiter und Einsatzkoordinator beim Malteser Hilfsdienst e.V., Köln