Vermeidung von Schleimbildung in altpapierverarbeitenden Anlagen

Aufgrund vielschichtiger Einflussfaktoren auf die mikrobielle Schleimbildung werden in einer altpapierverarbeitenden Papierfabrik alle relevanten Prozessparameter erfasst. Infolge einer geplanten Temperaturerhöhung wurde die Papierfabrik ausgewählt und während der Umstellung wissenschaftlich begleitet. Zu diesem Zweck wurden vor Ort und in den Laboren der PTS München schleimwachstumsrelevante Parameter der "Wet-End-Chemistry", wie Temperatur,Redoxpotential, Leitfähigkeit, pH, ATP, Sauerstoffkonzentration sowie Nassmasse von Schleimproben aufgenommen bzw. untersucht und Produktionsdaten ausgewertet. Flankierende Untersuchungen, wie CSB-, TOC-, N-Konzentrationen, VIT-Tests und Hemmtests geben weitere Informationen, ob und inwieweit diese einen Einfluss auf das Schleimwachstum haben. Anhand dieser Datensammlung mit anschließender multivarianter Auswertung werden Korrelationen gemessener Werte erarbeitet sowie direkte und indirekte Schleimmesssysteme miteinander verglichen und auf deren Einsetzbarkeit geprüft. In einem letzten Schritt werden effektive und wirtschaftliche Maßnahmen zur Reduktion der Schleimprobleme durch optimierte Prozessführung erarbeitet und verifiziert.

Autorentext

Kai Blasius, geboren am 09.03.1981 in Marienberg; Fachabitur 1999; Diplom im Studiengang Umwelt- und Verfahrenstechnik an der Hochschule Mittweida (FH) Februar 2005. Ab März 2005 Wissenschaftlicher Mitarbeiter, seit 2006 Projektleiter an der Papiertechnischen Stiftung, Abteilung Ressourcenmanagement - Rohstoffe und Bioraffinerie.