Versagen
Details
Jemanden einen Versager zu nennen, ist die größtmögliche Beleidigung, wurzelt darin doch das Urteil, dass sich im Versagen der angesprochenen Person etwas Bahn gebrochen hat, das ohnehin nicht zu vermeiden war: Wer versagt hat, hat das eigene Leben verfehlt, wer versagt hat, ist unfähig, das zu leisten, was allen anderen Menschen scheinbar mühelos gelingt. Neben dem sozialen Urteil, das andere über einen fällen, existiert jedoch auch die Selbstbezichtigung: Ich habe versagt. Doch ab wann man von Versagen spricht, dafür gibt es keine genauen Kriterien.
Nora Weinelt zeichnet die Wege nach, über die der aus der Mechanik stammende Begriff des Versagens Eingang in den allgemeinen Sprachgebrauch findet, und zeigt, dass er erst in unserer postmodernen Gesellschaft, in der noch jedes Scheitern nachträglich als Etappe zum Erfolg beschrieben werden muss, seine ganz und gar vernichtende Schlagkraft voll entfaltet.
Vorwort
Wenn in der neoliberalen Ordnung das Scheitern immer schön ist, was ist dann Versagen?
Autorentext
Nora Weinelt studierte Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft, Kunstgeschichte und Italienische Philologie und promovierte zu einer Poetik des Versagens im europäischen Roman um 1900. Als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Augsburg forscht sie derzeit zum Surrealismus der Nachkriegszeit.
Weitere Informationen
- Allgemeine Informationen
- GTIN 09783751830379
- Sprache Deutsch
- Auflage 1. Auflage
- Größe H180mm x B100mm
- Jahr 2025
- EAN 9783751830379
- Format Kartonierter Einband
- ISBN 978-3-7518-3037-9
- Veröffentlichung 31.03.2025
- Titel Versagen
- Autor Nora Weinelt
- Gewicht 110g
- Herausgeber Matthes & Seitz Verlag
- Anzahl Seiten 119
- Lesemotiv Verstehen
- Genre Kulturgeschichte