Verwendung von Heilpflanzen und Bewirtschaftungssysteme im Distrikt Chencha

Die Praxis der traditionellen Medizin ist in Äthiopien weit verbreitet, obwohl sie nicht vollständig untersucht und dokumentiert ist. Ziel dieser Studie ist es daher, eine ethnobotanische Untersuchung der Heilpflanzen durchzuführen, die zur Behandlung von Gesundheitsproblemen bei Mensch und Vieh im Bezirk Chencha, Gamo Gofa, Äthiopien, verwendet werden. Zur Auswahl potenzieller Stichprobengebiete und Heilpraktiker wurde zwischen 2012 und 2013 eine Querschnittsstudie mit systematischer Stichprobentechnik durchgeführt. Insgesamt wurden 9 Probenahmestellen ausgewählt und ethnobotanische Daten durch halbstrukturierte Interviews und Feldbeobachtung gesammelt und mit Hilfe von deskriptiven Statistiken, dem Konsens der Informanten und dem Treuegradindex analysiert. Insgesamt wurden 89 Heilpflanzen entdeckt, von denen 42 Arten (47 %) ex-situ und 19 Arten (21 %) in-situ geerntet wurden. Die Analyse des Konsensfaktors der Informanten (miICF=0,64) zeigt, dass die Praktiker bei der Verwendung von Pflanzen für verschiedene Zwecke eine hohe intrakulturelle Einheitlichkeit aufweisen. Es müssen also Anstrengungen unternommen werden, um diese alternative Medizin in die moderne Medizin zu integrieren. Die nachhaltige Erhaltung von Heilpflanzen und dem damit verbundenen Wissen sollte umgesetzt werden.

Autorentext

Ich wurde im Juli 1984 in der Stadt Haik, South Wollo, Äthiopien, geboren. Ich habe 2013-2015 einen gemeinsamen Masterstudiengang in tropischer Biodiversität und Ökosystemen abgeschlossen, der von der VUB-ULB (Belgien) und der UNIFI (Italien) angeboten wurde. Außerdem habe ich einen weiteren M.Sc. in Biologie von der BDU und einen B.Sc. in Angewandter Biologie von der AAU (Äthiopien) erworben.