Vom Geist geführt

In der Zeit der Postmoderne beobachten wir zunehmend eine Haltung der Beliebigkeit in Bezug auf Lebensentwürfe. Der Christ steht natürlich nicht außerhalb dieser Probleme. Die folgenden Untersuchungen wurden im Rahmen einer dramatischen Theologie Balthasars durchgeführt. Der Autor erörtert die Problematik unter der pneumatologischen Perspektive und bringt das Eigentliche der christlichen Existenz in die Verbindung mit der Wirklichkeit der "Führung" durch den Geist. Auf die eingangs diagnostizierte Beliebigkeit der Postmoderne stellt demnach die unter der Perspektive des Geistes aufgeworfene Problematik des christlichen Gottesbegriffes immer noch die wichtigste Gegendiagnose dar. Der Verfasser hofft gezeigt zu haben, dass der Heilige Geist als dynamische Lebensregel die verstärkte Dynamik unseres Lebens zu integrieren und auch die erhöhte Bruchhaftigkeit zu überwinden vermag. Der Geist lässt auch nicht zu, dass die christliche Sendung als ein "Fertigprodukt" verstanden wird. Es gehört zur Natur der christlichen Existenz, dass sie in einem Prozess der "Unterscheidung der Geister" je neu gesucht, entdeckt und angenommen werden muss.

Autorentext
Priester der Diözese Tarnów (Polen). Diplom in der Theologie an der Päpstlichen Akademie in Kraków. Doktorat am Institut für Systematische Theologie der Katholisch-Theologischen Fakultät der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck. Seit 2004 Spiritual im Priesterseminar in Tarnów.