Von Kind an im Bordell

Céline ist zehn, als sie das erste Mal ein Rotlichtlokal betritt. Geschickt von der Mutter, um den abtrünnigen Vater nach Hause zu holen. Einen Vater, der seine Familie mit Wut- und Gewaltanfällen terrorisiert. Die Emanzipation vom Elternhaus gelingt. Doch in der eigenen Ehe ist Céline erneut mit Gewalt konfrontiert. Nach der Scheidung steht sie als Alleinerziehende vor dem Scherbenhaufen und lässt sich auf ein Doppelleben ein: Tagsüber arbeitet sie als Lehrerin, in der Nacht als Prostituierte, unabhängig und nach ihren eigenen Vorstellungen. Eindringliche Autobiographie einer starken und emanzipierten Frau, die nicht nur mit Vorurteilen aufräumt und unter die Haut geht, sondern auch nachvollziehbar macht, welch einen langen Schatten die Vergangenheit des Vaters als Verdingkind geworfen hat.

Autorentext

Bei Theresa Cruz' Geburt war die Enttäuschung der Eltern groß, dass es wieder "nur" ein Mädchen war. Als stramme Katholiken wünschten sie sich einen Stammhalter. Ihr Vater vertrat die Ansicht, dass Frauen bestenfalls "die Beine breitmachen oder servieren gehen" sollten. Ein Gymnasialbesuch der Tochter kam nicht infrage. Kurzerhand ließ sie sich von einer Lehrerin einschreiben, was sie dem Vater zwei Jahre lang verheimlichte. Mit 18 Jahren verließ sie das von Gewalt dominierte Elternhaus - eine Prägung, die sie leider auch weiter begleiten sollte. Da sie sich für andere verantwortlich fühlt und deren Leid stets auf sich geladen hat, kam es trotz psychiatrischer Behandlung zweimal zum Burn-out. Theresa Cruz setzt sich in ihrer Biografie intensiv mit den Themen Gewalt, Selbstbestimmung und psychische Gesundheit auseinander. Ihre Erfahrungen aufzuschreiben und sie so mit anderen teilen zu können, war für die Autorin eine Art Therapie.

Klappentext

Warum sieht eine Lehrerin sich gezwungen, in der Nacht und an den Wochenenden als Prostituierte zu arbeiten? Wie kam es zu diesem Doppelleben und welche Lehren können daraus gezogen werden? Autobiographie, die mit Vorurteilen aufräumt und unter die Haut geht.